(Quelle: appenzell24.ch) Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder haben am Sonntag ihre Laufschuhe hervorgeholt. Von Brülisau aus ging es auf den Hohen Kasten beziehungsweise auf eine Kurzstrecke für die Kinder.
Der Wetterbericht verhiess auf den Sonntag viel Nass vom Himmel, dennoch konnte die grosse Schar von 171 hoch motivierten Läuferinnen und Läufern um punktgenau 9.15 Uhr fast trocken auf die 8,3 Kilometer lange Bergstrecke starten. 873 Höhenmeter mussten von Brülisau bis zum Hohen Kasten bezwungen werden, mit einem Teilstück, das 45 Prozent Steigung aufwies. Leichtfüssig strebten die Teilnehmer der Risi zu – die einen mit entschlossener Miene, die anderen (noch) mit einem Lachen im Gesicht.
Etwas unterhalb des «Ruhesitz» führte die Rennstrecke links weg zum «Zapfen». Von dort ging es hinter dem Kamor hindurch zum Hohen Kasten. Die Vorderen kamen erst auf den letzten 2 Kilometern in den Starkregen. Es windete und wurde empfindlich frisch.
In 45 Minuten auf den Hohen Kasten
Arnold Aemisegger aus Triesenberg erreichte das Ziel auf der Spitze des Hohen Kastens strahlend mit der Tagesbestzeit von 45:19,1 Minuten. Er gewann in der Kategorie Herren 2. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Jan Walter aus Lenggenwil mit 46:48,0 Minuten und der Wattwiler Stefan Richle mit 47:28,6 Minuten.
Bei den Herren 1 hiess der Sieger Patrick Spettel. Der Österreicher aus Langen bei Bregenz kam nach 46:52,2 Minuten ins Ziel. Hinter ihm klassierten sich Jakob Meyer aus Dornbirn mit 49:21,4 Minuten und der Appenzeller Andri Glunk mit 49:41,9 Minuten. Ebenfalls unter 1 Stunde blieben die Top-Männer der Kategorie Herren 3. Der Bernecker Andreas Weiler lief eine Zeit von 56:46,4 Minuten. Thomas Ernst aus Winterthur wurde mit 56:55,1 Minuten Zweiter und Levin Streule aus Brülisau klassierte sich mit 58:28,2 Minuten auf Platz drei.
Appenzeller Doppelsieg bei den Frauen
Die erste Frau, die die Ziellinie – ohne grosse Anzeichen von Anstrengung – überquerte, war Nadja Fässler aus Steinegg. In der Kategorie Damen 1 triumphierte die Innerrhoderin mit 55:18,3 Minuten. Die Norwegerin Ingeborg Kristensen Hoftun wurde mit 1:05:15,6 Stunden Zweite bei den Damen 1 und Lea Schmidt aus Appenzell nahm mit 1:08:48,7 Stunden den dritten Rang ein.
Am nächsten an Nadja Fässler heran kam eine Frau aus der Kategorie Damen 2: Angela Haldimann. Die Läuferin aus Meistersrüte kam nach 56:36,3 Minuten auf dem Hohen Kasten an. Damit war der Appenzeller Doppelsieg auf der Frauenseite perfekt – ein geschichtsträchtiges Resultat, das es so seit Jahren nicht mehr gegeben hat, wie es hiess. Auf den Plätzen zwei und drei folgten bei den Damen 2 Monica Carl aus dem deutschen Langenargen mit 57:34,6 Minuten und Nicole Signer aus Weissbad mit 59:43,7 Minuten. Im Damen-3-Feld siegte Marie-Luise Heilig-Duventäster aus Berg, Deutschland, mit 1:06:05,7 Stunden vor Christine Tanner aus Azmoos mit 1:09:29,0 Stunden und Hildegard Mettler aus Gossau mit 1:15:14,4 Stunden.
Erfolgreiche einheimische Junioren
Der hiesige Berglaufnachwuchs machte beim Rennen auf den Hohen Kasten ebenfalls eine gute Figur. Bei den Junioren war mit Lukas Koller ein Appenzeller der Schnellste. Er lief eine Zeit von 48:03,8 Minuten. Hinter ihm sicherte sich Fabio Koller, auch aus Appenzell, den zweiten Rang mit 52:12,5 Minuten. Rang drei ging an Janik Brunhart aus Ruggell mit 54:33,0 Minuten. Bei den Juniorinnen holte sich Leonie Zwingli aus Wattwil den ersten Platz mit 1:07:03,6 Stunden. Zweite wurde die Appenzellerin Lynn Inauen mit 1:15:39,4 Stunden und als Dritte kam Livia Signer aus Appenzell mit 1:15:44,8 Stunden ins Ziel.
Am Kastenlauf gab es ausserdem noch eine Kategorie Walking. Dort gewannen zwei Appenzellerinnen: Juliana Assalve triumphierte mit 1:20:08,7 Stunden vor Maura Assalve (1:20:42,5 Stunden).
Auf dem Berg angekommen, hüllten sich die Läuferinnen und Läufer sofort in warme Jacken und Hosen. Dann konnten sie einen warmen Tee, eine Bouillon, Früchte und Biberli geniessen, bevor es bequem per Bahn ins Tal und dort unter die heisse Dusche ging.
Ein Gontner war der schnellste Junge
Die knapp 50 Kinder starteten in Brülisau wenige Minuten nach den «Grossen». Schnell sah man von den Vorderleuten nur noch die leuchtenden Schuhsohlen, aber man gab alles, um den Anschluss zu halten. Die 3,1 Kilometer lange Kurzstrecke hatte eine Höhendifferenz von 92 Metern. Sie führte wacker bergauf zur Schluecht, Benzes, danach wieder hinunter, bei Horers vorbei zurück ins Dorf, wo man auch das «Pfarrers Gärtli» noch durchquerte und schliesslich auf der Risistrasse ins Ziel gelangte.
Die Tagesbestzeit erreichte bei den Mädchen die zehnjährige Lena Diezig aus Alt St. Johann, bei den Buben ging der Sieg an den Gontner Gian Koch.
Im «Rössli» Brülisau fand schliesslich das Rangverlesen statt – selbstverständlich mit gemütlichem Verweilen bei Speis und Trank. Jeder grosse und kleine, junge und nicht mehr so junge Läufer darf wahrlich stolz auf diese grosse Leistung sein.